Posttraumatische Belastungsstörung Therapie

0

Für Menschen mit einer PTBS gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Dabei kann die Behandlung Psychotherapie, Medikamente oder eine Kombination von beidem beinhalten. Wichtig ist eine möglichst frühzeitige psychotherapeutische Behandlung, um einer Chronifizierung und dem Auftreten von Folgeerkrankungen entgegenzuwirken.

Es ist dabei zunächst eine Voraussetzung der Behandlung, dass die Traumatisierung in der Vergangenheit liegen muss, da es nicht möglich ist, die Person zu behandeln, während sie noch in der traumatisierenden Situation ist.

Auch muss es zunächst immer zu einer sorgfältigen Analyse des Beschwerdebildes, des Verlaufs und der persönlichen Verhaltensmuster des PTBS-Betroffenen kommen. Darauf aufbauend kann es zur Entwicklung eines individuellen Behandlungsplanes kommen, der auf einer Kombination von speziellen Verfahren basiert.

Oft wird zunächst eine stationäre Behandlung durchgeführt, welche dann nach einer Stabilisierung der Person ambulant fortgeführt wird. 

Der Patient wird zu Beginn einer Therapie zunächst über seine Schwierigkeiten aufgeklärt, um ihm ein Verständnis für seine Symptome und deren Ursachen zu vermitteln. Dies wird als Psychoedukation bezeichnet.

Bei der Psychotherapie soll der Betroffene dabei zunächst Fähigkeiten erlernen, die ihm helfen, mit den bei ihm auftretenden Symptomen umzugehen.

Auch soll er Wege zur Verarbeitung entwickeln. Das traumatische Erlebnis wird dabei durchgegangen und es wird eine Bedeutung als Teil des Lebens des Betroffenen für dieses geschaffen.

Medikamente werden bei der Behandlung dazu eingesetzt, um die Symptome zu verringern, die Wirksamkeit der Psychotherapie zu erhöhen und die Lebensqualität zu verbessern.

Die Ziele der Therapie bestehen letztendlich darin, dass das die traumatischen Erlebnisse schrittweise psychisch verarbeitet werden, damit die plötzlichen Erinnerungen, Alpträume und Flashbacks reduziert werden können und schließlich ganz aufhören. Auch soll durch Übungen und neue Erfahrungen das Vermeidungsverhalten reduziert und Ängste und Depressionen überwunden werden.
Ziel ist es auch, die Belastbarkeit und die Leistungsfähigkeit der Betroffenen, so wie sie früher bestanden haben, wieder herzustellen. Schließlich soll es auch wieder einen Zugang zum eigenen Gefühlsleben gewonnen werden und die Lebensqualität und Lebensfreude verbessert werden, sodass ein angstfreier Umgang mit anderen Menschen wieder möglich wird.

Dabei gibt es viele unterschiedliche Verfahren, die für die Behandlung einer PTBS zur Verfügung stehen und sogar teilweise speziell für diese entwickelt worden sind.

Das entsprechende Verfahren muss man dann je nach dem Zustand des Patienten wählen.

Wird dieser bspw. häufig von den Erlebnissen der Traumatisierung überwältigt, wobei er heftige Emotionen erlebt, sollte man das Trauma nicht direkt bearbeiten, sondern ihn zunächst dabei unterstützen, mit den introsiven Erinnerungen umzugehen. So wird er nicht direkt mit dem traumatischen Erlebnis konfrontiert.

Allerdings kann es bei einer nicht so starken Überwältigung durch das Erlebte auch sinnvoll sein, direkt mit dem traumatischen Erlebnis zu arbeiten. Dabei sollte jedoch erst sichergestellt werden, dass es bei der betroffenen Person zu einer Stabilisierung gekommen ist.

Ist das Trauma dann bearbeitet, ist es oft notwendig mit psychotherapeutischer Unterstützung eine Neubewertung und Umorientierung der eigenen Lebensumstände anzugehen.

Es gibt dabei verschiedene Methoden aus der Psychotherapie, die bei einer PTBS-Therapie erfolgreich sind und für diese modifiziert und ausgerichtet wurden.

So wurde etwa die kognitive Verhaltenstherapie extra für die Behandlung von Traumapatienten weiterentwickelt. Dabei hat sich die (Reiz)Konfrontationstherapie, auch als systematische Desensibilisierung bezeichnet, als besonders wirksam erwiesen. Bei dieser Therapieform soll sich der Patient an die traumatische Situation gewöhnen, indem er sie, innerhalb eines geschützten Umfelds, immer wieder wiedererinnert. Auch kommt es in diesem Zusammenhang zu Aussetzungs- und Angstmanagementbehandlungsmethoden, sowie dem Stressimpfungstraining.

Eine weitere, extra für die Traumabehandlung entwickelte Therapieform, ist das Eye Movement Desensitization an Reprocessing, welches auch in Kombination mit anderen Behandlungsverfahren angewendet werden kann. Die Therapie läuft so ab, dass der Betroffene dabei in einem geschützten Rahmen durch Gespräche an die traumatisierende Situation herangeführt wird. Wenn der Patient sich dann erinnert, soll es möglich gemacht werden, das traumatische Erlebnis zu integrieren. Dies wird durch eine abwechselnde Stimulation der beiden Gehirnhälften, bspw. etwa durch schnelle Änderung der Blickrichtung, ermöglicht. Diese wiederum wird dadurch erreicht, dass der Patient mit den Augen etwa der sich hin und her bewegenden Hand des Therapeuten folgt. So werden auf neuronaler Ebene ein beschleunigter Verarbeitungsprozess eingeleitet und die belastenden Erinnerungen verblassen und schaffen so Raum für neue, konstruktivere Gedanken. Das Verfahren führt dabei oft schon nach wenigen Sitzungen zum Erfolg.

Auch bestehen einige psychodynamische Behandlungsverfahren für die Behandlung einer PTBS.

Es handelt sich dabei um imaginative Verfahren, bei denen meist unterschiedliche  Behandlungsverfahren kombiniert werden, die es dem Betroffenen ermöglichen, eine vorsichtige Integration des traumatisch Erlebten zu erreichen. Dabei ist etwa der Rückzug an einen sicheren, inneren Ort möglich, sollten die Emotionen, die die traumatischen Erinnerungen begleiten, zu stark werden.

Auch können hypnotherapeutische Verfahren oder Methoden der psychodynamischen Psychotherapie angewendet werden.