Posttraumatische Belastungsstörung Selbsthilfe

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Für PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung)-Betroffene ist es auch möglich, eine Reihe von Maßnahmen selbstständig zu ergreifen, sozusagen als Selbsthilfemaßnahmen, um den Prozess der Heilung zu unterstützen.

Zunächst einmal ist es für Betroffene und auch Angehörige sinnvoll, sich über die Folgen von Traumatisierungen zu informieren. Dies kann über das Lesen von Büchern und Ratgebern zum Thema geschehen.

Aber auch der Austausch mit anderen Betroffenen ist wichtig. Hier können zum einen auch Informationen aber vor allem eben auch persönliche Erfahrungen ausgetauscht werden, was sehr förderlich sein kann. Dieser Austausch ist oft in Selbsthilfegruppen für Betroffene möglich, allerdings gibt es auch ein vielseitiges Angebot an Foren im Internet.

Eine weitere unterstützende Maßnahme ist das Sporttreiben. Durch die Bewegung wird Stress abgebaut; außerdem hilft sie gegen Angst und Schlafstörungen.

Eben auch dieser Schlaf sollte verbessert werden. Dazu sollte auf Dinge die dem Schlaf förderlich sind geachtet werden, wie bspw. die richtige Ernährung, genug Entspannung oder genug Bewegung währen des Tages. Sollte dies nicht helfen (und auch keine natürlichen Einschlafhelfer wie bestimmte Tees) sollte man eventuell darüber nachdenken, dass Medikamente, die heutzutage nur wenige Nebenwirkungen haben und nicht abhängig machen, vorübergehend notwendig sein könnten.

Neben dem erholsamen Schlaf ist auch das Erlernen von Entspannungsverfahren eine sinnvolle Unterstützung der Therapie. Durch diese kann ebenfalls Stress abgebaut werden. Das Erlernen solcher Methoden ist entweder in speziellen Gruppenseminaren, oder aber auch mit einem Buch oder einer CD von zu Hause aus möglich. Das Entspannungsverfahren sollte dabei allerdings jeweils zwei bis drei Mal täglich durchgeführt werden, damit es die gewünschte Wirkung zeigen kann.

Ein weiterer wichtiger Grundsatz sollte sein, dass man die Hände von Suchtmittel, also Alkohol oder anderen (legalen) Drogen lässt, um nicht möglicherweise auch noch eine Suchterkrankung aufzubauen.

Sollte trotzdem etwas zur Beruhigung oder gegen Depression gebraucht werden, sollte man sich an seinen Arzt wenden.

Auch das Reden kann ein wirksames Mittel sein. Familie und Freunde sollten darüber aufgeklärt werden, warum die betroffene Person sich verändert hat, und warum sie bspw. mehr Ruhe braucht als früher. Manchmal kann es auch nützlich sein, ein Tagebuch zu führen, um sich über die eigenen Gedanken und somit vielleicht auch über das Erlebte klarer zu werden.

Auch sollte dafür gesorgt werden, dass es einem selbst möglichst gut geht. Man sollte also Pausen einlegen, wenn man diese benötigt, ganz bewusst Dinge machen, die einem gut tun, sich nach Anstrengungen belohnen und sich Freiräume schaffen, die nur einem selbst gehören.

In diesem Zusammenhang sollte die betroffene Person sich auch immer wieder an die eigenen Stärken erinnern. Dies ist am besten möglich, indem man Erinnerungsanker für Situationen schafft, in denen man Erfolg hatte und so dann eben oft an diese denkt.

Auch kann es förderlich sein, achtsamer und aufmerksamer durch die Welt zu gehen. So können neue Seiten an der eigenen Person entdeckt werden und die eigene Umgebung kann beobachtet und bewusster wahrgenommen werden. So kann man herausfinden, wie man zu verschiedenen Dingen steht: zur Natur, der Heimat, Kunst, Religion oder der eigenen Kreativität. Und die kann wiederum förderlich sein, um bis dahin vielleicht unbekannte Ressourcen zu erkennen.

Sinnvoll kann es ebenfalls sein, die eigene Phantasie einzusetzen. So kann mit Hilfe der Gedanken ein Ort geschaffen werden, der für die betroffene Person Sicherheit und Ruhe beinhaltet. An diesen kann sie sich dann in Gedanken zurückziehen, wenn es ihr schlecht geht oder ihr gerade alles wieder zu viel wird.