Depressionen

0

Psychische Störungen – Depression

Depression, Depressionen, neurotische, endogene

Übersicht

Der Begriff “Depression” kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Niedergeschlagenheit, Bedrücktheit. Das griechische Wort dafür ist “Melancholie” (Schwarzgalligkeit).

Die Depression ist nach dem Kompetenznetzwerk Depression eine der größten Volkskrankheiten. Derzeit sind schätzungsweise 5 % der Bevölkerung in Deutschland an einer behandlungsbedürftigen Depression erkrankt. Depressionen verlaufen in Form von Krankheitsphasen (Episoden), die Wochen bis Monate, manchmal auch Jahre anhalten können. Die Episoden können rezidivierend sein, d. h. sie können insbesondere bei Nichtbehandlung erneut auftreten. In manchen Fällen verlaufen Depressionen auch chronisch.

Die Depression ist eine schwere und u. a. wegen der hohen Suizidgefahr oft lebensbedrohliche Erkrankung. Fast alle Patienten mit schweren Depressionen haben nach Angaben des Kompetenznetzwerkes Depression zumindest Suizidgedanken. In der Gruppe von Patienten mit schweren depressiven Störungen liegt die Lebenszeit-Suizidalität bei 15 %. Etwa die Hälfte der Patienten mit depressiven Störungen begehen in ihrem Leben einen Suizidversuch. Umgekehrt besteht bei der Mehrheit der Patienten, die Suizide begehen, ein depressives Syndrom.

Wittchen u. a. (Max-Planck-Institut für Psychiatrie, Klinische Psychologie und Epidemiologie, München) untersuchten die Epidemiologie depressiver Störungen. Grundlage dieser Studie waren Daten aus drei epidemiologischen Bevölkerungsstudien an insgesamt 5131 Personen aus den Jahren 1995 bis 1998. Die Datenerhebung erfolgte mittels persönlicher Gespräche auf der Grundlage einer durch verschiedene Themenbereiche und Fragebögen ergänzten Version des Münchner Composite International Diagnostic Interview (M-CIDI).

732 (14,3 %) der untersuchten Patienten erfüllten danach lebenszeitbezogen die DSM-IV-Kriterien für eine Major Depression, 190 (3,7 %) die einer neurotischen Depression (Dysthymie), 78 (1,5 %) die beider Krankheitsbilder (“double depression”). Frauen waren mit einer Gesamtprävalenz von 20,4 % doppelt so häufig betroffen wie Männer. Etwa ein Drittel der Personen mit einer Major Depression Disorder (MDD) erfüllte die Kriterien einer rezidivierenden Major Depression. Bei zwei Drittel der Betroffenen wurde die Depression als mittelschwer bis schwer eingestuft. Jeder 2. Betroffene (55,7 %) mit einer MDD hatte sich noch nie aktiv um eine ärztliche oder psychotherapeutische Behandlung bemüht. Nur 211 (28,8 %) der MDD-Patienten hatten nach einer weit gewählten Definition bereits eine fachspezifische Intervention erhalten. Fast die Hälfte aller nicht behandelten depressiven Patienten hatte durchaus gegenüber einem Arzt oder einen anderen Gesundheitsberuf über die depressiven Beschwerden geklagt.

Depressionen können in organische bedingte Depressionen (somatogene Depressionen), endogene Psychosen (affektive Störungen) und psychogene Psychosen (reaktive und neurotische Depressionen) unterteilt werden (siehe Bild 1).

Bild 1: Einteilung der Depressionen

Eine Beschreibung der verschiedenen Formen der Depression finden Sie unter

Auf der Website Depression Symptome werden ebenfalls ausführlich depressive Symptome und deren Behandlung dargestellt.