Kokainabhängigkeit.

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Abhängigkeit von illegalen Drogen

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Kokainabhängigkeit Eigenschaften

Kokain wird aus den Blättern des südamerikanischen Kokastrauches gewonnen. Aus 100 kg Blättern der Coca-Pflanze erhält man etwa 1 kg Kokapaste, die als Basis für die Gewinnung von Kokain dient.

Kokain ist die Kult-Droge der Neunziger Jahre. Kokain hat eine euphorisierende Wirkung, vermindert Angst und erhöht die Kontaktfähigkeit.

Der Erstkonsum von Kokain ist häufig mit sehr unangenehmen Begleiterscheinungen, wie großer Angst und Panik verbunden. Erst nach längerer Einnahme wird der Rauschzustand als positiv empfunden. Es kommt zu einer Steigerung des sexuellen Lustempfindens, zu erhöhtem Bewegungsdrang, einer Erhöhung des Selbstwertgefühls, Erschöpfungszustände werden abgeschwächt und das Hungergefühl und Schlafbedürfnis vermindern sich.

Nach dem Höhepunkt eines auf die Außenwelt gerichteten Rausches folgt bereits nach etwa einer Stunde ein ernüchternder Kater, der mit Angst und Degressionen verbunden ist. Die Betroffenen fühlen sich abgespannt, missmutig und niedergedrückt. In dieser Stimmungslage ist die Suizidgefahr erhöht. Sehr häufig flüchtet der Betroffene in den nächsten Rausch.

Im Rauschzustand kann es auch nach längerer Einnahme zu wahnhaften Angst- und Verfolgungsgefühlen kommen. Weitere Auswirkungen können Herzrasen, Krampfanfälle und eine Steigerung des Blutdrucks sein. Chronischer Kokainmissbrauch führt in aller Regel zu einem gravierenden körperlichen Abbau. Dieser Abbau ist eine Folge der aufgrund des fehlenden Hungergefühls verminderten Nahrungszufuhr .

Kokain hat ein hohes Suchtpotential. Der Missbrauch führt schnell zu einer massiven psychischen Abhängigkeit.

Epidemiologie

Die Zahl der erstauffälligen Kokainkonsumenten lag laut Kriminalstatistik des BKA 1999 etwa genauso hoch wie im Jahr zuvor, nämlich bei 5.662 gegenüber 5.691 (- 0,5 %). Dennoch muss beachtet werden, dass die Gruppe der Kokainkonsumenten in der Bundesrepublik seit ca. 10 Jahren ständig zunimmt.

Nach dem Drogen- und Suchtbericht des Bundesgesundheitsministeriums 1999, liegt die Anzahl der Personen, die mindestens einmal in ihrem Leben Kokain konsumiert haben, in den alten Bundesländern bei den 18- bis 39jährigen bei 2,2 %. Der missbräuchliche bzw. abhängige Konsum von Kokain als Hauptdiagnose ist eher selten. Kokain wird demnach hauptsächlich mit anderen Suchtstoffen konsumiert.

Risiken Auf das hohe Suchtpotential des Kokain wurde bereits zuvor hingewiesen. Der Missbrauch führt schnell zu einer massiven psychischen Abhängigkeit. Zu den Kennzeichen chronischer Intoxikationen zählen Kokainpsychosen, Delir mit euphorisch/ängstlicher Verstimmung, Wahn, Halluzinationen, Wesensänderung, organisches Psychosyndrom, Impotenz, Verfolgungs- und Dermatozoenwahn und andere chronische Psychosen. Tabelle 1: Auswirkungen und Risiken des Kokainmissbrauchs Kokain Auswirkungen Risiken Kokain wird auch als Crack oder Koks bezeichnet.

Kokain Auswirkungen Risiken
Kokain wird auch als Crack oder Koks bezeichnet.
  • Symptome nach Einnahme: maniforme Erregung, Euphorisierung oder ängstliche Verstimmung, Rededrang, sexuelle Enthemmung, anschließend Apathie, Depression.
  • hohes Abhängigkeitspotential (psychische Abhängigkeit),
  • Entwicklung starker psychischer aber keiner körperlichen Abhängigkeit, keine Dosissteigerung,
  • Kennzeichen chronischer Intoxikation: Kokainpsychosen, Delir mit euphorisch/ängstlicher Verstimmung, Wahn, Halluzinationen, Wesensänderung, organisches Psychosyndrom, Impotenz, Verfolgungs- und Dermatozoenwahn, andere chronische Psychosen,
  • Dauer des Entzugs: Tage bis Wochen,
  • Entzugssymptome: Angstzustände, Schlaflosigkeit, Erschöpfung, Depressionen, Lethargie, Gereiztheit, Erbrechen, Durchfall, Herzklopfen und Atemnot.