Psychodrama

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Psychotherapie: Psychodrama, Psychodramatherapie, Psychotherapieverfahren  

Kurzbeschreibung des Psychodramas

Ziel dieser von Jacob Moreno (1889-1974) ab den 30er Jahren unter Bezugnahme auf die Rollentheorie begründeten Therapieform ist die Freisetzung des kreativen Potentials im Menschen durch spielerisches Darstellen von für den einzelnen wichtigen Lebenssituationen. So soll der Klient über das Rollenspiel und die anschließende Reflexion aus bisher gelebten alten "Rollen" neue Sichtweisen und Handlungsmöglichkeiten entwickeln. Als zentral für das Aufkommen psychischer Störungen wird das Fehlen oder auch das nicht situationsgerechte Einsetzen von Rollen (als bewältigungsorientierte personale Handlungsstrategien) angesehen.

Zentrale Techniken des Psychodramas sind das Doppeln (ein "Doppelgänger drückt die Gefühle des Hauptakteurs aus), der Rollentausch (der Protagonist versetzt sich in die Rolle einer anderen, für ihn wichtigen Person) und das Spiegeln (einem Gruppenteilnehmer wird sein Rollenverhalten spielerisch rückgemeldet, indem die Rolle des Protagonisten von jemand anderem übernommen wird). Der Therapeut als Psychodramaleiter ("Regisseur") schafft eine förderliche Atmosphäre und hat darüber hinaus eine strukturierende und beobachtende Funktion. Psychodrama wird überwiegend in der Gruppe angewandt.